Das schmucke blaue Haus von Rubins kennt fast jeder in Jegenstorf. Schon vorher ein Hingucker, ziehen neu auch die Photovoltaik-Analge auf dem Dach und an der Fassade die Blicke an. Was von aussen nicht sichtbar ist: der Stromspeicher im Keller.
Ein stiller Tag. Die Strasse nach Zuzwil liegt als schmales, graues Band in der Landschaft der Bachtele, am Rande von Jegenstorf. Christine und Ueli Rubin geniessen den Morgen. Sie sitzen vor ihrer blauen Kulisse, dem Holzrahmenhaus, das sie 1997 gebaut haben und dessen Farbe zu reden gab. «Blue House» nennen es die Rubins.
Nicht grün, aber der Zukunft zuliebe
Nein, «grün» sind die Rubins nicht, dafür ist ihnen bewusst, «dass wir nicht auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder leben wollen». Darum hat das blaue Haus im Zuge einer fälligen Fassadenauffrischung auch eine Solaranlage erhalten. Auf dem Dach und an der Fassade. «Euer Haus hat ein Gesicht», hat der Bauer gesagt, der auf dem Landstück vis-à-vis wärchet. Beide lachen. Sie verstehen sich blind, fast vierzig Jahre sind sie verheiratet. Auf die Idee, auch die Fassade mit Solarmodulen zu bestücken, ist Christine Rubin durch einen Artikel in einem Magazin gekommen. Da müsse doch was zu machen sein, zumal die Fassade im Winter von der Sonne direkt und flach bestrahlt werde.
Solarenergie soll Eigenbedarf decken
Bei der Elektra haben die Rubins offene Türen eingerannt. Eine Anlage mit einer Gesamtnennleistung von 4,71 kWp entstand in wenigen Wochen. Mehr als 1300 kWh steuerte die Fassadenanlage zum Eigenverbrauch der Rubins bei. Das reichte den Rubins aber noch nicht. Drei Jahre später erweiterten sie die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und gewinnen heute XX. Zusammen mit dem Batteriespeicher im Keller, der im Zuge der Erweiterung dazu kam, können die Rubins ihren Energiebedarf zu einem Grossteil selber abdecken.
«Mir gefällt die Kombination aus Holz und Solarmodulen sehr gut.»
Ueli Rubin
Neue Projekte schon in der Pipeline
Ueli Rubin blickt aufs Display seines Smartphones, prüft mit der PV-App die aktuelle Leistung. «Äs fägt, so eine Anlage zu haben», sagt er. «Es ist ein gutes Gefühl.» Nicht nur der Ökologie wegen, sondern auch, weil die Rubins ihr Haus aufgewertet haben, in dem sie ihren Ruhestand geniessen wollen. In naher Zukunft ist dann die Heizung an der Reihe. Den modernen, höchst effizienten Wärmepumpenboiler für das Brauchwasser haben sie bereits eingebaut. Damit blickt das Blue House rosigen Zeiten entgegen.
Fassaden verwandeln sich in Solarkraftwerke: Möglich machen es neuartige Solarmodule, die optische Effekte ermöglichen und nicht spiegeln. Sie produzieren besonders im Winter mehr und wertvolleren Strom als Dachanlagen, die nur in den Sommermonaten starke Erträge bringen. Die Produktionskurve von Fassadenanlagen ist somit übers Jahr flacher.
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