Elektra-Gutschein: Unser Gewerbe, unsere Solidarität
Simone Wüthrich, Inhaberin des Coiffure M7 , frisiert einem Jungen die Haare
100%
4 min
04.12.2020

Ungewissheit und Existenzangst versus Solidarität und Zuversicht: Das Covid-Jahr 2020 ist für niemanden ein einfaches Jahr. Lesen Sie, wie Gewerbetreibende aus dem Elektra-Versorgungsgebiet die letzten Monate gemeistert haben und wie sie in die Zukunft blicken.

Mit ihrer Gutscheinaktion vom Sommer hat die Elektra Verantwortung für die Region übernommen. Jede Kundin, jeder Kunde hat einen 50-Franken-Gutschein bekommen, einlösbar in vielen Geschäften im Elektra-Versorgungsgebiet. Eine Solidaritätsaktion, die viele Reaktionen auslöst. Dutzende E-Mails, Briefe, Anrufe von Menschen, die sich bedanken. Feedbacks von Gewerblerinnen und Gewerblern, die sich freuen, dass ein «Grosser» die «Kleinen» unterstützt. Gerade das lokale Gewerbe leidet nach wie vor unter der Situation. Jammern sei keine Alternative, sagen viele von ihnen. Nach vorne blicken und stark bleiben sei das Motto. Denn Krisenzeiten sind immer auch eine Chance, näher zusammenzurücken, das eigene Handeln zu reflektieren und umzudenken. Die folgenden befragten regionalen Betriebe tun genau das. Wir blicken mit ihnen aufs Jahr zurück.

Simone Wüthrich

«Du musst das Beste aus der Situation machen. Nur ‹jammere u gränne› nützt nichts.»

Simone Wüthrich

«Zum Glück habe ich das beste Team der Welt»

«Wir fuhren gerade aus den Skiferien nach Hause, als wir ausgangs Lötschbergtunnel im Autoradio vom Lockdown hörten», erinnert sich Simone Wüthrich, Inhaberin des Coiffure M7i n Hindelbank. «Das war zuerst ein Schock, aber dann haben wir uns vorgenommen, das Beste aus der Situation zu machen.» Die Coiffeusen haben in der Krise neue Möglichkeiten erkannt und ihre Dienste den Gegebenheiten angepasst. «Wir haben Haarfärbemittel und andere Produkte ausgeliefert, das Geschäft gereinigt und neue Konzepte entwickelt. Unsere Kunden haben uns dabei jederzeit unterstützt und Mut gemacht.» Diese Solidarität und der familiäre Zusammenhalt innerhalb des Teams seien sehr wichtig gewesen. «Ich habe das beste Team der Welt», sagt Simone Wüthrich. Klar, nach einigen Wochen wurde der Lockdown auch für sie zur Belastung. Vor allem, als die Wiedereröffnung nochmals vertagt wurde. Aber: «Als wir Mitte April wieder öffnen durften, wurden wir überrannt mit Terminanfragen. Das zeigt, dass auch der Coiffeurberuf wichtig ist und bei den Leuten einen gewissen Stellenwert hat.»

Tobias Hubacher

«Mein oberstes Ziel ist es, alle Jobs zu erhalten.»

Tobias Hubacher

«Vor der Wiedereröffnung waren wir alle nervös»

«Vom Brötchen bis zum Burger: Unser Credo ist es, regionale Produkte anzubieten», sagt Tobias Hubacher, Mitinhaber des Road Stop Cafes in Lohn-Ammannsegg. «Deshalb hat es mich besonders gefreut, dass die Elektra mit ihrer Gutscheinaktion solidarisch handelt und an die Region denkt.» Die Lockdown-Monate waren aber auch für Hubacher und sein fast zwanzigköpfiges Team eine grosse Herausforderung. «Wichtig war, die Leute laufend über den aktuellen Stand zu informieren, alle Jobs zu erhalten und eine positive Grundstimmung zu schaffen.» Laden umstellen, Lager umräumen, putzen, Hygienekonzepte erarbeiten: «Auch wenn das Restaurant geschlossen war, ging mir die Arbeit nicht aus. Ich konnte beispielsweise Ideen weiterentwickeln, die vorher liegengeblieben sind.» Als im Mai die Corona-Massnahmen des Bundes gelockert wurden, war die Vorfreude auf die Wiedereröffnung riesig – die Nervosität ebenfalls. Aber: «Die Gäste haben toll mitgemacht und hatten Verständnis fürs neue Schutzkonzept. Die Wiedereröffnung war ein stressiges, aber bombastisches Erlebnis.»

Simon Schärer

«Die Gutscheinaktion der Elektra hat mich positiv überrascht – eine super Idee.»

Simon Schärer

«Wir haben versucht, den Durchblick zu behalten»

«Und was mache ich jetzt?», war die erste Reaktion von Simon Schärer, Inhaber des Optikergeschäfts Brillenwerk in Jegenstorf, ehemals Kaufmann Optik. Immerhin: Er durfte sein Geschäft während des Lockdowns täglich während zweier Stunden geöffnet haben und die dringendsten Leistungen anbieten. «Wer ein akutes Problem mit der Brille oder den Linsen hatte, konnte sich voranmelden und vorbeikommen. Sehtests oder Verkäufe waren verboten.» Aber die Not macht bekanntlich erfinderisch. «Wir haben eine Art Hauslieferdienst gestartet, Bestellungen online entgegengenommen und dann den Leuten in die Briefkästen geliefert.» Sich durch den Lockdown lähmen zu lassen, kam für ihn und sein Team nicht in Frage. Den Plan eines Namenswechsels von Kaufmann Optik zu Brillenwerk Jegenstorf zog der Optometrist trotz ungewisser Zukunft durch. «Es war ja auch eine gute Gelegenheit, andere Projekte voranzutreiben.» Auch wenn ein Ende der Pandemie nach wie vor nicht in Sicht ist, blickt Simon Schärer weiterhin zuversichtlich in die Zukunft. «Wichtig ist, flexibel zu bleiben und den Durchblick zu behalten.»

Myriam Stettler

«Die Leute strahlten, als sie wieder ‹lädele› durften.»

Myriam Stettler

«Es geht immer irgendwie weiter»

Geschenke, Einrichtungsgegenstände, Dekoartikel: Das Trendz Design in Jegenstorf ist ein Laden, in dem es viel zu entdecken gibt. «Wir verkaufen alles, was schön ist, Dinge fürs Herz», sagt Inhaberin Myriam Stettler. Klar, dass ihr Herz blutete, als sie ihre Boutique vorübergehend schliessen musste. «Das war ein Schock, ich konnte es kaum glauben.» Zumal nicht wirklich klar war, wie lange die Situation anhalten würde. «In den ersten Tagen des Lockdowns kam ich mir nutzlos vor. Aber als überzeugte Optimistin weiss ich, dass es immer irgendwie weitergeht.» Myriam Stettler blieb positiv, verbrachte die freie Zeit mit ihrer Familie und mit der Vorbereitung auf die Wiedereröffnung. «Das war ein wunderbarer Moment. Die Leute hatten ein Strahlen im Gesicht und freuten sich, wieder ‹lädele› zu dürfen.» Auch die Elektra-Gutscheinaktion habe viele Reaktionen ausgelöst. «Viele Kunden konnten sich so etwas Zusätzliches leisten, das sie sonst vielleicht nicht gekauft hätten.»

Roland Bongni

«Plötzlich ist alles anders. Man nimmt die Situation wahr und kann sich trotzdem nicht vorstellen, wie es wirklich wird.»

Roland Bongni

«Das Glas ist immer noch halb voll»

Von Mineralwasser bis Spirituosen: Der Getränkelieferant Bongni aus Grafenried versorgt Konzerte, Kulturveranstaltungen und viele Gastrobetriebe mit Trinkbarem aller Art. «Unser Geschäft hängt oft vom Wetter ab», sagt Roland Bongni, der den Getränkeservice Ende Jahr zusammen mit seiner Frau von seinen Eltern übernimmt. «Scheint die Sonne, sind die Leute draussen, besuchen Open-Air-Konzerte oder ein Grümpelturnier und konsumieren die von uns gelieferten Getränke.» Wenn aber keine Events stattfinden und die Restaurants geschlossen bleiben, dann fällt das Geschäft auch bei Sonnenschein ins Wasser. «Plötzlich ist alles anders. Diese Situation war für uns ein grosser Einschnitt und gab uns zu denken, wie es weitergehen soll.» Ablenkung fand Bongni bei seiner Frau und den drei Kindern. Zeit zum Durchatmen bleibt allerdings kaum, der Generationenwechsel steht an. Trotzdem ist das Glas für den Getränkelieferanten halb voll und eben nicht halb leer. «Wir haben in den letzten Monaten einige neue Privatkunden gewonnen – auch dank der Gutscheinaktion der Elektra. Das hat uns sehr gefreut.»

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Autor*in Luk von Bergen
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