Giftfrei gegen Unkraut
Beat Wyss zeigt vor, wie der Eco Weedkiller Garden funktioniert. Er sprüht 100 Grad heisses Wasser auf Unkraut.
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08.06.2021

Immer wieder lernen wir Menschen in unserem Versorgungsgebiet kennen, die uns durch ihre Taten beeindrucken. Zum Beispiel Beat Wyss. Der Bauer aus Oberramsern revolutioniert mit den Heisswassergeräten Eco Weedkiller die Unkrautbekämpfung.

Sätze wie «Das geht doch nicht.» oder «Das haben wir noch nie so gemacht.» existieren im Wortschatz von Beat Wyss nicht. «Könnten Hummeln googeln, wüssten sie, dass sie eigentlich nicht zum Fliegen gemacht sind», sagt Beat Wyss scherzhaft. «Denn ihre Flügel sind im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht zu klein. Dennoch fliegen sie.»

Beat Wyss, Mitinhaber der WeedControl GmbH

«Ich bin ökologisch. Aber nicht utopisch.»

Beat Wyss, Mitinhaber WeedControl GmbH

Schon der Vater ein Tüftler

Beat Wyss ist von Grund auf neugierig. «Ein Erbe meines Vaters», erklärt er. Jedes Jahr ging dieser auf eine Reise. Und nach der Rückkehr wurden die Dinge neu gedacht. Das prägte Wyss. Von seiner Neugierde getrieben, beteiligte sich Wyss an einem Projekt des Kantons Solothurn. Mit mässigem Erfolg wurde versucht, das Erdmandelgras – ein invasiver Neophyt – durch Dampf zu bekämpfen.

Giftfrei gegen Unkraut

Dampf war folglich nicht die Lösung im giftfreien Kampf gegen Unkraut. Wyss wäre aber nicht Wyss, wenn er sich mit dieser Erkenntnis geschlagen gegeben hätte. War es Glück, Aufmerksamkeit oder Zufall? Jedenfalls vernahm er, wie mit blossem Wasser das Unkraut inklusive aggressiver Neophyten erfolgreich bekämpft werden kann. Und das ganz ohne Gift. Die Methode ist nicht neu. Anders als beispielsweise gegen Feuer, besitzen Pflanzen keine natürliche Abwehr gegen heisses Wasser. Deshalb kann das heisse Wasser die Zellstruktur zerstören und lässt die Pflanze absterben.

Ein bisschen Druck muss sein

Gute Ideen zu haben, ist das eine. Sie umzusetzen, das andere. Wyss verrät: «Wenn ich etwas machen möchte, erzähle ich anderen davon. Damit setze ich mir selbst Druck auf. Dann gibt es kein Zurück mehr und ich tue es einfach.» Und er tat es. Schlag auf Fall. Gemeinsam mit Hanspeter Bleuler gründete er eine Firma. Ihr gemeinsames Ziel: die giftfreie Unkrautbekämpfung mit heissem Wasser. «Einen Plan hatten wir nicht. Aber: Wir nahmen keinen Rappen Kredit auf. Wir haben immer bezahlt, was wir brauchten, und uns nie verschuldet.» Mit ihrem Angebot rannten die beiden offene Türen ein. Kaum war die Website erstellt, kamen die Aufträge. Bleuler und Wyss rückten aus wie die Ghostbusters. Sie jagten aber keine Geister, sondern mit ihren Heisswasser-Geräten das Unkraut.

Das Geschäft entwickelt sich weiter

Verlassen lag er da, der Stand des finnischen Unternehmens Eco Weedkiller an der Messe in Nürnberg. Für Wyss und sein Kompagnon Bleuler kein Grund, die Finger von den Maschinen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits seit eineinhalb Jahren mit der giftfreien Unkrautbekämpfung vertraut. Entsprechend gross ihre Erfahrung und Neugierde. Geschult glitten ihre Blicke über die Heisswasser-Geräte der Eco Weedkiller. Sie konnten der Versuchung nicht widerstehen. Als die Finnen zurück an ihren Stand kamen, zeigte sich ihnen ein ungewohntes Bild. Wyss und Bleuler hatten eines der Geräte in Einzelteile zerlegt und diskutierten angeregt. «Ich war von der Technik begeistert und wusste sofort: das ist es!», erzählt Wyss drei Jahre später noch immer mit glänzenden Augen. Wieder einem Bauchgefühl folgend, verhandelten Wyss und Bleuler mit den Finnen und sind heute der Generalimporteur der Eco Weedkiller für die Schweiz.

Ehrlichkeit währt am längsten

Es war nicht so, dass kein anderer daran interessiert gewesen wäre, Schweizer Generalimporteur der Eco Weedkiller zu sein. «Dass wir uns durchsetzen konnten, erfüllt mich mit Stolz», gibt Wyss zu – und erschrickt nach Schweizer Manier schon fast über seine Offenheit. Dabei hat er allen Grund, stolz auf sich und seinen Freund und Geschäftspartner Hanspeter Bleuler zu sein. Denn die beiden setzten sich gegen Mitbewerber durch, die weitaus mehr Ressourcen im Innen- und Aussendienst gehabt hätten. Als Wyss die Finnen einmal fragte, was denn eigentlich ausschlaggebend gewesen sei, dass ausgerechnet er und Bleuler den Zuschlag erhalten hatten, antworteten die: «Ihr wart ehrlich und hattet eine Ahnung, wovon ihr sprecht.»

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Autor*in Noëmi Bourquin
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