Eigenverbrauchsmodelle

Solarenergie boomt – doch ihr volles Potenzial wird oft wirtschaftlich zu wenig genutzt. Eine Photovoltaikanlage erzeugt meist mehr Energie, als der Haushalt nutzen kann. Die nachbarschaftliche Nutzung des lokal produzierten Stroms ist daher eine gute Lösung. Die Elektra bietet verschiedene Eigenverbrauchsmodelle an.
Zusammenschluss zum Eigenverbauch (ZEV)
Beim ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) nutzen mehrere Parteien – meist im selben Gebäude – gemeinsam den Strom einer Photovoltaikanlage. Die interne Stromverteilung erfolgt über eigene Leitungen, nicht übers öffentliche Netz. Voraussetzung ist, dass die teilnehmenden Parteien und die PV-Anlage am gleichen Hausanschluss angeschlossen sind.
Virtueller Zusammenschluss zum Eigenverbauch (vZEV)
Der virtuelle ZEV (vZEV) erweitert seit Anfang 2025 auf Grundlage des revidierten Stromgesetzes das Konzept des ZEV. Dabei sind keine privaten Leitungen zwischen verschiedenen Gebäuden des Zusammenschlusses nötig – der lokal erzeugte Solarstrom wird virtuell über das öffentliche Netz verteilt. Voraussetzung ist, dass alle Teilnehmenden am gleichen Verknüpfungspunkt (zum Beispiel an derselben Verteilkabine) angeschlossen sind.
Abrechnungslösung elektraeigenstrom
Die Abrechnungslösung «elektraeigenstrom» hat dieselben technischen Voraussetzungen wie ein vZEV, ist aber deutlich einfacher für alle Beteiligten. Denn die Elektra übernimmt hier nicht nur wie beim vZEV die Messung des Stromverbrauchs, sondern erledigt auch die Abrechnung der Stromkosten in der Eigenverbrauchsgemeinschaft. Sie stellt jeder und jedem Teilnehmenden den konsumierten Strom aus lokaler Produktion (Eigenstrom) und aus dem Netz in Rechnung. PVA-Betreiberinnen und -Betreiber erhalten zusätzlich eine Abrechnung ihres produzierten Stroms, der in erster Linie an die Teilnehmenden der Gemeinschaft geliefert wird. Der Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist und vergütet.
Blick in die Zukunft: Lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG)
Parallel zur Einführung des vZEV wird ab dem 1. Januar 2026 ein weiteres Modell zur gemeinschaftlichen Energieversorgung umgesetzt: die Lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG). Diese ermöglichen es, lokal erzeugten Strom über das öffentliche Netz innerhalb eines Quartiers oder einer Gemeinde zu vermarkten. Während sich vZEVs auf den Eigenverbrauch fokussieren, bieten LEG eine Plattform zur Optimierung des Handels mit lokal erzeugtem Strom. Details zur praktischen Umsetzung der LEG werden ab Herbst 2025 bekannt gegeben.

Vergleichstabelle Eigenverbrauchsmodelle
Kategorie | ZEV | vZEV | elektraeigenstrom |
---|---|---|---|
Ausdehnung | Ein ZEV kann mit allen Parteien, welche sich hinter demselben Anschlusspunkt (Hausanschlusskasten) befinden, d.h. meist innerhalb eines Gebäudes (z.B. MFH), gebildet werden. | Für den vZEV können die Anschlussleitung und die Infrastruktur am Anschlusspunkt für den Austausch des lokalen Stroms genutzt werden. Alle Teilnehmende müssen am gleichen Verknüpfungspunkt (z.B. an dergleichen Verteilkabine angeschlossen sein. | Gleiche Bedingung wie bei einer vZEV. Für elektraeigenstrom können die Anschlussleitung und die Infrastruktur am Anschlusspunkt für den Austausch des lokalen Stroms genutzt werden. |
Produktionsanteil | Produktionsleistung mindestens 10 % der Anschlussleistung | Produktionsleistung mindestens 10 % der Anschlussleistung | Produktionsleistung mindestens 10 % der Anschlussleistung |
Vertragsverhältnis | Elektra → ZEV-Vertretung ZEV-Vertretung → Teilnehmende |
Elektra → ZEV-Vertretung ZEV-Vertretung → Teilnehmende |
Elektra → Teilnehmende |
Tarife | Der ZEV wird vom VNB als ein Endverbraucher behandelt, d.h. der ZEV muss sich für dasselbe Stromprodukt für alle Teilnehmenden entscheiden. | Der vZEV wird vom VNB als ein Endverbraucher behandelt, d.h. der vZEV muss sich für dasselbe Stromprodukt für alle Teilnehmenden entscheiden. | Teilnehmende bleiben Elektra-Kund*innen und können unterschiedliche Elektra-Stromprodukte nutzen. |
Abrechnung | Der VNB stellt der ZEV-Vertretung die Rechnung für den aus dem Netz konsumierten Strom und die Messkosten für die VNB-Zähler. Die Ausgestaltung und Abrechnung der internen Modalitäten obliegt der ZEV-Vertretung. |
Der VNB stellt der ZEV-Vertretung die Rechnung für den aus dem Netz konsumierten Strom und die Messkosten für die VNB-Zähler. Die Ausgestaltung und Abrechnung der internen Modalitäten obliegt der ZEV-Vertretung. |
Die Elektra stellt den Teilnehmenden den konsumierten Strom aus lokaler Produktion und aus dem Netz individuell in Rechnung. elektraeigenstrom basiert auf der Verrechnung des Eigenstroms zu 80 % vom Standardprodukt «all in», das sich aus den Komponenten elektraaqua+, Arbeitspreis elektra b und Bundesabgaben zusammensetzt. |
Initialkosten | Administrative Kosten für die Gründung und Einrichtung eines ZEV, zusätzliche Kosten für private Zähler und Installation der Messinfrastruktur. | Administrative Kosten für die Gründung und Einrichtung eines vZEV, keine Initialkosten für die Installation der VNB-Zähler. | Keine Initialkosten für die Installation der VNB-Zähler. Einmalige Kosten für die Einrichtung von Pauschal CHF 450.00. |
Betriebskosten | Administrationskosten für die Verwaltung eines ZEV, Mess-, Abrechnungs- und Inkassokosten | Administrationskosten für die Verwaltung eines ZEV, Abrechnungs- und Inkassokosten. | Dienstleistungsgebühr von 2 Rp./kWh auf der selbstverbrauchten Energie elektraeigenstrom |
Messung | Die Messung des Stromverbrauchs der einzelnen Teilnehmenden und der Produktion liegt in der Verantwortung der ZEV-Vertretung. Allein der Hauptzähler für den Gesamtverbrauch des ZEV und der Produktionszähler (bei Anlagen > 30 kVA) wird vom VNB gestellt. | Die Messung des Stromverbrauchs der einzelnen Teilnehmenden und der Produktion liegt in der Verantwortung der Elektra, welche den virtuellen Messpunkt berechnet. | Die Messung des Stromverbrauchs der einzelnen Teilnehmenden und der Produktion liegt in der Verantwortung der Elektra, welche den virtuellen Messpunkt berechnet und die Anteile viertelstündlich auf die Teilnehmende aufschlüsselt. |
Erklärvideo
ZEV / vZEV
Zusammenschluss zum Eigenverbrauch mit gemeinsamem Anschlusspunkt
elektraeigenstrom
Die Abrechnungslösung für vZEV der Elektra
LEG
Lokale Elektrizitätsgemeinschaft – Strom über das Verteilnetz lokal nutzen
Das könnte Sie auch interessieren