Energie Award 2021
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01.11.2021

«Die Energie­wende schaffen wir nur gemein­sam!»

Sich persönlich für Energieeffizienz und erneuerbare Energie einzusetzen, ist eine vorbildliche und nachhaltige Leistung. Mit dem Energie Award würdigen die Elektra und die Energieregion Bern-Solothurn neue Lösungen und visionäre Ideen rund um die erneuerbare Energie­gewinnung und -einsparung. Die dies­jährigen Siegerprojekte stammen aus Jegenstorf, Urtenen-Schönbühl und Unter­ramsern.

Die Elektra will einen wichtigen Beitrag zur Energiestrategie 2050 und damit zum schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie leisten. Als Genossenschaft übernehmen wir Verantwortung und setzen auf nachhaltige Energiequellen aus der Region. Seit vielen Jahren bauen unsere Energieexperten Photovoltaik-Anlagen für Privat- und Geschäftskunden. Auch beim Verkauf von Strom setzen wir auf Solarenergie, die in der näheren Umgebung gewonnen wird. «Doch das ist uns noch nicht genug», verrät Elektra-Geschäftsführer Michel Gasche. «Wir wollen Menschen unterstützen, die sich ebenfalls für die Energiewende starkmachen und erneuerbare Energie einsetzen. Die Energiewende schaffen wir nur gemeinsam!»

Mitstreiterinnen und Mitstreiter werden beispielsweise mit dem Energie Award unterstützt, den die Elektra in Kooperation mit dem Verein Energieregion Bern-Solothurn an herausragende Energieprojekte im Netzgebiet vergibt. Bei der aktuellen Ausgabe des Awards wurden Preisgelder im Gesamtwert von 10’000 Franken vergeben. Drei Projekte haben die Jury mit ihrem Einsatz für Energieeffizienz und erneuerbare Energie besonders überzeugt. «Die diesjährigen Sieger bringen die Energiewende voran und haben Pionierarbeit geleistet», freut sich Michel Gasche.

Noch gibt es viel zu tun

«Die Energiewende hat erst stattgefunden, wenn mindestens auf jedem zweiten Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert ist», betonte Jurymitglied Prof. Urs Muntwyler, Dozent an der Fachhochschule Burgdorf, in seiner Rede anlässlich der Preisverleihung im Schlosspark Jegenstorf. Er ermutigte die Bevölkerung dazu, die Zukunft aktiv mitzugestalten: «Wir brauchen Pioniere, aber auch Nachahmer, um unser Ziel zu erreichen.»

Leiten wir die Energiewende ein, – gemeinsam!

Siegerprojekte 2021

Das Gewerbehaus mit Dachwohnung verfügt nicht nur auf dem Dach über eine Solaranlage, sondern auch an allen vier Wänden. Dadurch wird auch bei niedrigem Sonnenstand Energie produziert.

Platz 1: Innovativer Selbstversorger

Die Firma GUNEP GmbH in Jegenstorf darf sich über den 1. Platz und ein Preisgeld von 5’000 Franken freuen. Ihr Neubau am Bielefeldweg 32 ist ein Paradebeispiel eines innovativen, nachhaltigen Energieprojekts: Das Gewerbehaus mit Dachwohnung produziert nicht nur seine gesamte Energie für Strom, Heizung, Warmwasser und Elektromobilität selbst, sondern kann sogar noch überschüssige Energie ins Netz einspeisen. Die Fassaden und das Dach des Gebäudes sind mit Photovoltaik-Modulen verkleidet. Die Energie der Sonne kann so – unabhängig vom Stand – das ganze Jahr hindurch genutzt werden. Mit einer Wärmeverteilung wird der Solarstrom im massiven Baukörper gespeichert. Eine gute Isolierung verhindert, dass Wärme über die Aussenwände verloren geht. Auch die Abwärme des Servers im Keller wird für das Heizen genutzt. Sind die Batterien der Elektroautos in der Tiefgarage geladen, wird die überschüssige Energie ans Netz abgegeben.

Zwei benachbarte Bauernhäuser bieten gemeinsam eine energieeffiziente Lösung: das eine produziert Solarenergie, das andere Wärme mit einer Holzschnitzelanlage.

Platz 2: Nachbarschaftliche Energie- und Wärmeplanung

Der 2. Platz geht an ein gemeinschaftliches Projekt in Urtenen-Schönbühl. Das Preisgeld von 3’000 Franken teilen sich die Wohnbaugenossenschaft SoWo und Familie Huber. Die beiden Parteien haben zwei ehemalige Bauernhäuser in Mehrfamilienhäuser umgebaut. Aus Denkmalschutzgründen war die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem der Dächer nicht möglich – die Nachbarn haben gemeinsam eine effiziente Lösung gefunden: In einem der Häuser wird im Winter mit Holzschnitzeln ein Fernheizungssystem beheizt, im andern produziert im Sommer eine thermische Solaranlage Energie.

Auf dem Dach hat das Einfamilienhaus eine grosse Photovoltaik-Anlage. Damit die Solarenergie auch nachts genutzt werden kann, wird die überschüssige Energie im Stromspeicher gespeichert.

Platz 3: Eigener Strom für Wohnen und Mobilität

Auch Familie Krinelke aus Unterramsen konnte die Jury mit ihrem Projekt überzeugen. Ihren Eigenbedarf an Strom für Wohnen und Mobilität decken sie mit einer dachintegrierten Photovoltaik-Anlage ab. Der Solarstrom wird auch für das Elektroauto und die -velos genutzt. Eine Batterie dient nachts als Speicher.

Energieregion Bern-Solothurn

Mit der Energieregion Bern-Solothurn wollen die angeschlossenen Gemeinden zusammen mit Energieversorgern und Fachspezialisten wie der Genossenschaft Elektra, Jegenstorf die Energieversorgung in Richtung Nachhaltigkeit verändern. Ziel ist es, den Verbrauch so weit wie möglich zu senken (Effizienz) und die Produktion der Energie auf erneuerbare und CO2-arme Produktionsquellen umzustellen.

Der Verein unterstützt die Mitgliedsgemeinden bei energiepolitischen Fragestellungen im Sinne des Vereinszwecks und nutzt Synergien im Energiebereich auf Gemeindeebene.

Die Vision der Energieregion ist eine zum grössten Teil regionale Energieversorgung und ein Verbrauch von 2000 W pro Einwohnerin oder Einwohner und Jahr. Mit diesem Umbau der Energieversorgung soll nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die regionale Wertschöpfung stark erhöht und gleichzeitig die regionale Unabhängigkeit gestärkt werden.

Die Mitgliedsgemeinden unterstützen ihre Einwohner mit individuellen Förderprogrammen.

Autor*in Barbara Zesiger
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