Lange lebe der Akku! 7 Tipps für das richtige Laden
Elektroauto wird in einer Strasse an der Ladestation aufgeladen.
100%
6 min
02.12.2021

Die Akkus von Elektroautos werden immer besser. Mit einer Standardreichweite von 300 Kilometern sind Elek­tro­mo­to­ren heute eine echte Alter­native zu Ver­bren­nungs­motoren. Als Fahrerin oder Fahrer eines E-Autos können Sie die Lebens­zeit Ihres Akkus aktiv verlängern. Wir zeigen Ihnen wie.

Der Akku ist das wichtigste und gleich­zeitig auch das fragilste Bauteil eines E-Autos. Natürlich wollen Sie mit Ihrer Bat­terie so weit und so lange fahren wie nur möglich. Um die Lebensdauer Ihrer Akkus zu verlängern, können Sie Folgendes tun:

TIPP 1

Lassen Sie die Ladeleistung Ihres Netz­anschlusses im Vorfeld prüfen.
Ihre Elektrikerin oder Ihr Elektriker prüft für Sie die Hausleitung. Mit diesem Wis­sen können Sie bei der Planung gezielt eine Ladestation auswählen, die zu den Anforderungen vor Ort passt.

TIPP 2

Setzen Sie auch zu Hause auf eine sichere Ladestation.
Klar, Sie können Ihr E-Auto theoretisch auch an einer ganz gewöhnlichen Haus­haltssteckdose aufladen. Wir empfehlen Ihnen dies aber nur im Notfall. Denn das Laden eines Elektroautos ist etwas ganz anderes als das Laden anderer Elektro­geräte: Während ein haushaltsüblicher Stromfresser wie zum Beispiel ein Föhn (ca. 1,5 kW) das Netz nur wenige Minuten stark belastet, dauert die Ladezeit Ihres Elektroautos (Hybrid: 3,7 kW / Stromer: 11 kW bis 22+ kW) mehrere Stunden. Die Leitungen können sich dabei stark er­hitzen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Kabelbrand.

Eine bessere Option ist deshalb eine fachgerecht installierte Heim­lade­station: Die sogenannte Wallbox lädt den Akku vier- bis fünfmal schneller, ist dementsprechend sicherer, auch komfor­tabler und bei regelmässigem Laden ein Muss. Die Installation übernimmt die Elektrikerin / der Elektriker Ihres Ver­trauens. Die Ladestation wird dabei genau auf die Ladeleistung Ihrer Elektro­installation abgestimmt. Die ausgebildete Fachperson sorgt damit für die nötige Sicher­heit und wird für Sie auch die Mel­dung beim Energieunternehmen über­nehmen (siehe Infobox).

Vorsicht! Der Energie­ver­sorger muss über den Einbau einer Wallbox informiert werden

Eine Wallbox führt zu einer hö­he­ren Belastung des Stromnetzes. Da­rauf müssen wir uns als Energie­versorgerin einstellen können. Der Einbau einer Ladestation muss uns dementsprechend vorgängig ge­mel­det wer­den. Nach der Instal­la­tion erstellt eine Elektro­instal­lations­firma einen Sicher­heits­nach­weis und ein Mess- und Prüf­proto­koll.

Ist die Wallbox eine Massnahme im Rahmen einer ganzheitlichen Energie­lösung, dürfen Sie sich gerne direkt bei uns melden. Die Fachleute der Elektra stimmen Ihre Heimladestation optimal mit Ihrer Photovoltaik-Anlage und/oder Ihrem Energiemanagementsystem ab. Für Mehr­familienhäuser bieten wir spe­zifische Ladelösungen mit integriertem Lastmanagementsystem.

TIPP 3

Wählen Sie eine Ladestation, die so viel leistet wie sie (auch in Zukunft!) brauchen.
Die meisten E-Autos haben eine Lade­lei­stung von 11 kW. Wenn Sie einen Plug-in-Hybriden fahren, reicht Ihnen aktuell eine Ladestation mit einer Leistung von 3,7 kW aus; denn hier können Sie den Ak­ku ohnehin nicht stärker laden. Doch Vorsicht! Die meisten Hybrid-Fahrer­innen und -Fahrer stellen irgendwann auf einen «Stromer» um. Damit sie für die Zu­kunft gerüstet sind, empfehlen wir un­se­ren Kundinnen und Kunden von Beginn an, die Installation einer Ladestation mit 11 kW.

Nur wenige Elektrofahrzeuge haben eine Ladeleistung von 22 kW und mehr. Die Mehrkosten für höhere Ladeleistungen können Sie sich in den meisten Fällen sparen. Die Standzeiten Ihres E-Autos bei Ihnen zu Hause sollten ausreichen, um die Akkus mit 11 kW vollständig zu laden. Sind Sie unsicher, beraten wir Sie gerne.

TIPP 4

Achten Sie darauf, dass Ihre Ladestation zu Ihrem Fahrzeug passt.
Optimal ist, wenn Ihre Ladestation und Ihr E-Auto dieselbe Spitzenleistung auf­weisen. Für Sie ist es wichtig, zu wissen, welche Zeit Sie für eine Ladung einplanen müssen. Die Ladezeit Ihres Elektroautos errechnen Sie mit dieser einfachen Formel:

Ladezeit = Batteriekapazität / Ladeleistung
(Beispiel: 3,9 h = 85 kWh / 22 kW)

Denken Sie daran, dass die Akkus Ihres Autos nicht immer gleich stark be­an­sprucht werden. Im Winter werden Sie mehr Strom verbrauchen als im Sommer.


Drei mal Ja: Wenn Sie eine Wallbox haben, das Elektroauto mit 11 kW (dreiphasig) laden und darauf verzichten, das Auto währen 18 und 20 Uhr zu laden, ist der Wahltarif Laden genau der richtige Tarif für Sie.

Als Elektromobilistin oder -mo­bi­list mit einer eigenen Ladestation profitieren Sie vom Elektra-Wahl­tarif Laden. Indem Sie Ihr E-Auto netzdienlich laden, geben  wir Ihnen eine Preisermässigung von 2 Rappen pro Kilowattstunde.

Erfahren Sie mehr zum Wahltarif Laden.


TIPP 5

Vermeiden Sie extreme Ladestände.
Weder eine Ladung zu 0 % noch zu 100 % ist für den Akku Ihres E-Fahrzeugs gut. Diese extremen La­de­stände schaden den Lithium-Ionen-Zellen. Der ideale La­de­stand liegt zwischen 20 und 80 %.

TIPP 6

Berücksichtigen Sie bereits beim Laden, wie weit Sie fahren wollen.
Mit einem niedrigeren Ladestand wird Ihr E-Auto eine geringere Reichweite haben. Wie wir oben gesehen haben, ist eine Voll­la­dung jedoch nur bedingt wün­schens­wert. Bei einer bevorstehenden Langstreckenfahrt empfehlen wir Ihnen, die Akkus zwar voll aufzuladen, aber dann gleich loszufahren, damit die 100%-Ladung nur kurzfristig ist.

TIPP 7

Langsames Laden schont die Akkus.
Laden Sie Ihre Akkus schonend; d. h. so langsam wie möglich und mit geringer Ladeleistung. Ständiges Schnellladen wirkt sich negativ auf die Lebensdauer der Batterie aus: Die Akkuzellen werden unterschiedlich stark geladen und zwi­sch­en den einzelnen Zellen kommt es womöglich nicht zum Span­nungs­aus­gleich. Die Kapazität der Akkus nimmt kontinuierlich ab. Langsames Laden erhöht die Lebensdauer Ihrer Batterie.

Die Elektra wünscht Ihnen eine gute, sichere und lange Fahrt mit Ihrem E-Auto!

Autor*in Barbara Zesiger
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